Dienstag, 27. August 2013

Westons Cider: Das Aus für den Stowford Export



Über Jahre war er unser Aushängeschild für Westons: Der Stowford Press Export Cider. Mit 6.0% voluminöser und auch irgendwie voller als der normale Stowford Press (4,5%), gaben wir ihm den Vorzug - "Export", hört sich ja irgendwie logisch an für einen deutschen Importeur ...

Doch damit hat es nun ein Ende, denn Westons produziert den Export nicht mehr. Deswegen gibt es nur noch Restbestände bei uns - also zugreifen, solange der Vorrat reicht! Ob wir den "normalen" Stowford Press dauerhaft ins Sortiment aufnehmen werden, steht noch in den Sternen - mit Thatchers Gold und Strongbow haben wir nämlich zwei ernsthafte Konkurrenten, die in derselben Liga spielen wie der Stowford Press.

Donnerstag, 22. August 2013

All-Star Cider: Westons Perry

Anmerkung: Dieser Perry wird mittlerweile nicht mehr produziert. Als Alternative bietet sich der Henry Westons Vintage Perry an.

Langsam aber sicher nähern wir uns dem Ende unserer All-Star-Reihe. Diesmal ist ein Birnen-Cider an der Reihe, ein sogenannter Perry oder Pear Cider. By the way: Ein Perry wird aus Mostbirnen gemacht, ein Pear Cider aus Tafelbirnen. Da Mostbirnen auch in England inzwischen beinahe Seltenheitswert haben, gibt es - leider - entsprechend wenig Perry, dafür umso mehr Pear Cider. Von denen einige wirklich gut sind, z.B. Thatchers Pear Cider oder Gwynts Perry Vale Pear Cider (übrigens ziemlich raffiniert von den Walisern, das Wort Perry bei einem Pear Cider an den Mann zu bringen).

Westons Perry - Cider and more



Einen echten Perry gibt's noch von Westons, und der schmeckt einfach klasse: verhalten moussierend ist er süß & saftig, trotzdem ist die Fruchtsäure deutlich, aber angenehm bemerkbar. Jeder Schluck ist hocharomatisch, der Abgang langanhaltend und intensiv - die Mostbirnen scheinen im Mund regelrecht zu zergehen. Man sollte jedoch nicht den Fehler begehen, diesen Perry zu unterschätzen: Der Alkoholgehalt liegt bei stolzen 7,4%. Fast alle Pear Cider liegen bei unter 5% - der Westons Perry kann daher schnell zu Kopf steigen. Umso mehr ein Grund, ihn sich Schluck für Schluck auf der Zunge zergehen zu lassen!




weitere All-Stars:

Freitag, 9. August 2013

Cider: Alles Bulmers, oder was?

Einen tollen Urlaub in Irland verbracht, sich an Bulmers Cider erfreut, daheim gleich online bestellt - und dann war die Enttäuschung groß. Denn Bulmers ist nicht gleich Bulmers. Warum eigentlich nicht?
In der Mittte das englische Original, rechts und links die irischen Versionen


Bulmer in England ...


1887 gründete ein gewisser Percy Bulmer eine Cider-Manufaktur im englischen Herefordshire - und avancierte in kurzer Zeit zum Marktführer. Die bekannteste Marke ist Strongbow (Motto unter InCidern: 'Mit Strongbow fängt man an'). Weitere populäre Brands sind Woodpecker sowie Bulmers Original in verschiedensten Schattierungen. Mittlerweile gehört Bulmers der Heinekengruppe und somit zu den ganz großen Global Playern.

Daneben gibt es aber auch den Bulmers Original Irish Cider, der von der Irish Bulmers Ltd. in Irland produziert wird. Die Marke gehört dem irischen Lebensmittelkonzern C&C. Damit es nicht zu Verwechslungen mit dem englischen Bulmers kommt, wird das irische Bulmers weltweit unter dem Namen Magners vermarktet - eben nur nicht in Irland selbst. Das Verwechslungspotential bei Irlandtouristen ist somit vorprogrammiert.

 

... Magner in Irland


Das irische Bulmers lässt sich auf Herrn Magner zurückführen. Der Ire William Magner stellte seinen Cider erstmals 1935 kommerziell her. Wieso also überhaupt der Name Bulmers? 1937 tat sich Magner mit Bulmer aus Herefordshire zusammen, 1949 zog sich Magner jedoch aus dem operativen Geschäft zurück. Übrig blieb der Markenname Bulmers - warum auch immer. Vielleicht spielten internationale Aspekte so kurz nach dem Krieg keine Rolle, und wer hätte ahnen können, dass Cider ein Exportschlager werden könnte?

Geschmacklich gibt es übrigens durchaus einen Unterschied: Das englische Bulmers ist bitterer als das irische, mit einem Hauch von Hopfen im Antrunk. Beiden ist indes gemeinsam, dass sie in großem Maßstab für den Weltmarkt produziert werden.

Green Goblin Cider: Verdrehte Welt in Somerset


Die Cider-Welt kann durchaus kompliziert sein, nicht nur in Sachen Bulmers. Beispiel Green Goblin: Der kultige Cider trägt eindeutig die Label-Handschrift der Wychwood-Brewery ('Hobgoblin'). Green Goblin wurde zuerst von Thatchers produziert, das Label war das von Wychwood, die auch für die Vermarktung verantwortlich waren. Inzwischen wird Green Goblin unter dem Thatchers-Label hergestellt. Das kuriose daran: Die Markenrechte für Green Goblin liegen immer noch bei Wychwood - obwohl sie Green Goblin nicht mehr im Sortiment führen, dementsprechend auch keine Werbung oder Merchandising-Artikel liefern. Die Vermarktungsrechte liegen somit auf Eis, der Green Goblin wird praktisch nicht beworben. Thatchers seien in dieser Hinsicht die Hände gebunden, teilte uns die zuständige Stelle mit. Nochmal die Kurzfassung: Thatchers produziert und verkauft Green Goblin unter eigenem Label, hat aber nicht die Markenrechte. Diesen Zustand muss man nicht wirklich verstehen - vielleicht gehört das ja zum chaotischen Wesen des Green Goblin ...